Kurz nach dem Interview ist Klaus Kock „mal weg“. Zusammen mit seiner Frau steigt er in den Flieger Richtung Nordspanien und pilgert einige Tage auf dem Jakobsweg. Es ist nicht der erste Fußmarsch des St. Tönisers auf dem weltberühmten Pfad in Nordspanien – der 58-Jährige ist zum sechsten Mal in der Region unter freiem Himmel unterwegs. Hier lädt er den Akku auf für seinen erfüllenden, aber auch herausfordernden Beruf. Bevor es gen Santiago geht, zeigt er an einem Beispiel, wie er Menschen und Immobilien zusammenbringt.
Das Einfamilienhaus in der ruhigen Seitenstraße eines Neersener Neubaugebiets ist seit Wochen menschenleer. Trotzdem wirkt es bewohnt. Es hängen Bilder an den Wänden. Im Wohnzimmer steht ein Esstisch mit Stühlen. Ein hochwertiger Designer-Ledersessel mit passender Fußbank lädt zum Entspannen ein. Darum hat sich Julia Becker gekümmert, ihres Zeichens selbstständige Homestagerin und freie Mitarbeiterin von Klaus Kock Immobilien im Bereich Administration, Objektaufbereitung, Vertrieb und Besichtigungen. In ihrer Haupttätigkeit stattet sie Immobilien aus, die zum Verkauf stehen, um den potenziellen Käuferinnen und Käufern ein Gefühl für die Räume zu geben. Eine Idee davon, wie ihr eigenes Wohnen in diesem Haus oder der Wohnung aussehen könnte. „Leere Räume haben keine Funktion mehr“, sagt sie. Die Interessenten könnten sich während einer Besichtigung nur schwer orientieren: Wo war früher das große Schlafzimmer? Was könnte sich als Kinderzimmer oder Büro eignen? Kurz: Passt diese Immobilie überhaupt zu uns? Dafür sei es entscheidend, auch den vorhandenen Platz begreifbar zu machen. Und das funktioniert – auch wenn es paradox erscheinend mag – am besten möbliert. „Auf viele Menschen wirken leere Räume kleiner, als sie sind“, sagt die Fachfrau.
Klaus Kock arbeitet schon seit vielen Jahren mit Julia Becker. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt der Immobilienmakler. Gemeinsam schaffen sie eine „Projektionsfläche für die Träume und Wünsche der Käuferinnen und Käufer.“ Der Effekt ist immer wieder beeindruckend, wie Vorher-Nachher-Fotos zahlreicher Objekte belegen. „Unser Auftrag ist stets klar: Wir sollen für unsere Kundinnen und Kunden einen Verkauf zu optimalen Konditionen erzielen“, sagt Klaus Kock. „Um dieses Ziel zu erreichen, hauchen wir der Immobilie Atmosphäre ein.“ Denn das Bauchgefühl der Menschen spiele bei Entscheidungen dieser Art eine nicht zu unterschätzende Rolle. „Hausverkauf ist Emotion“, lautet Kocks Motto. Mit dieser Devise ist er seit mehr als zehn Jahren am Markt erfolgreich. Am Niederrhein mit den Schwerpunkten Krefeld und Tönisvorst konnte er bis heute unzählige Immobilien vermitteln. Dabei ist ihm die Nähe zu Objekt und Auftraggebern wichtig. „Meine eigene Vorgabe lautet: maximal eine halbe Stunde Fahrzeit.“ So bleibt ihm ausreichend Zeit für die wesentlichen Aufgaben.
Das Verkaufen scheint dem gebürtigen Krefelder, geboren und aufgewachsen am Schinkenplatz und mit bis heute engen Verbindungen zur Pfarrei Heilig Geist, in die Wiege gelegt worden zu sein. Seine Eltern betrieben eine Drogerie, der Sohn ergriff den Beruf des Kaufmanns. Für ein großes IT-Unternehmen brachte er Computer und Technologie in die Geschäfte. Als Key Account Manager hatte er es mit den großen Handelsketten zu tun. So hätte es bis zur Rente weitergehen können. Doch irgendwann beschloss Klaus Kock, seine zwei großen Leidenschaften miteinander zu verbinden: Verkaufen und Immobilien. „Das Besondere an Häusern ist, dass es sich um einzigartige Produkte handelt“, sagt er. Und dass sie emotional aufgeladen sind. „Mit Ausnahme der Menschen in unserer direkten Umgebung ist nichts enger mit unserem Leben verknüpft als die eigenen vier Wände.“
Der Weg zum Verkauf beginnt damit, die Möglichkeiten des jeweiligen Objekts herauszustellen. Wo es erforderlich ist, erfolgt ein Homestaging. Im Anschluss macht der Makler mit professionellem Equipment Fotos und erstellt ein interaktives Exposé, das er nach einer ersten Anfrage zur Verfügung stellt. „So erhalten die Interessenten sofort einen tiefen Einblick in die Immobilie, noch ohne vor Ort gewesen zu sein.“ Was dann folgt, nennt Klaus Kock augenzwinkernd Speed-Dating. „Die potenziellen Käuferinnen und Käufer kommen vorbei und schauen sich das Haus eine halbe Stunde lang an. Eventuell kommt noch ein zweiter Termin, aber spätestens dann fällt die Entscheidung.“ Immer Anfang der Woche präsentiert Klaus Kock Neuzugänge in den Sozialen Medien, auf Facebook und Instagram. „Wir zeigen massive Präsenz.“ Der Donnerstag in der Folgewoche ist für Besichtigungen reserviert. Im Schnitt dauert der gesamte Prozess lediglich zwei bis vier Wochen. Trotzdem: „Ein Haus kauft und verkauft man nicht im Vorbeigehen. Deswegen legen wir größten Wert auf intensive Begleitung.“ Und die bringt garantiert sicher ans Ziel – nicht in Spanien, sondern am Niederrhein.
Klaus Kock Immobilien
Haferkamp 52
47918 Tönisvorst
Telefon: 02151 – 624 65 25
www.kock-immo.de
Fotos: Luis Nelsen